Am Montagmorgen, dem 12.6.2023 trafen sich die Schüler der vierten Klasse mit Frau Schneider und der zweiten Begleitperson Tobi am Bahnhof in Schwabach. Nachdem das Gepäck in den Gepäck-Transportbus verladen war, stiegen alle in den Zug nach Nürnberg. Mit dem leider überfüllten ICE ging es dann nach Plattling. Zum Glück hatte jeder einen reservierten Sitzplatz! Mit einer kleineren Bahn ging es dann nach Gotteszell. Am kleinen Bahnhof in Gotteszell angekommen mussten wir wegen einer Sperrung auf den Gleisen mit dem Schienenersatzverkehr-Bus fahren. Schon jetzt befanden wir uns in idyllischer Landschaft zwischen kleinen Ortschaften. In Teisnach angekommen stiegen wir für die letzte Etappe unserer Anreise in die Waldbahn. Diese fuhr immer am Ufer des schwarzen Regen entlang durch den Wald bis zur Schnitzmühle. Nach über drei Stunden Fahrt freuten wir uns, als unser Camp-Leiter Götz uns am Bahnhof abholte.

Nach einem kurzen Fußmarsch wurden wir noch einmal offiziell von Götz am Eingang des Camps begrüßt. Als wir über die Schwelle des Camps traten, nahm sich jeder etwas besonderes für diese Woche vor.

Danach sahen wir uns die Insel an spielten ein Spiel namens „Kotzendes Känguru“. Dann war es Zeit, unsere Schlafplätze auszusuchen und herzurichten. Man konnte in der Hütte oder in 2-3-Mann-Zelten schlafen. Zehn Kinder entschieden sich, in der ersten Nacht in der Hütte zu schlafen, die restlichen in den Zelten.

Nach genügend Zeit zum Spielen am Kicker oder der Tischtennisplatte bereiteten wir gemeinsam das Abendessen vor. Es gab One-Pot-Pasta.

Die erste Nacht war nicht so gut. Ein paar Kinder hatten Heimweh und außerdem war es sehr kalt. Am ersten ganzen Tag im Natur Camp bereiteten wir morgens gemeinsam ein Frühstück vor. Wir schnitten Obst klein und bereiteten Käse- und Wurstteller vor. Wir schmierten uns gleich noch ein Vesper-Brot für die heutige Wanderung. Nach dem Abspülen und Zähne putzen brachen wir auf ins Liebestal. Der Weg war nicht weit, jedoch musste er von den Kindern selbst gefunden werden. Ausgerüstet mit Karte und Kompass ging es los. An Waldgeistern und einem Staudamm vorbei fanden wir die Furt. Hier legten wir eine erste Rast ein und kühlten uns ein wenig ab.

Wir spielten ein Spiel namens „Anpirschen“. Nach der Mittagspause lernten wir verschiedene Knoten und wie man sich eine Notunterkunft baut.

Am Camps zurück fingen einige Kinder an, sich aus Stöcken und einer Plane eine Unterkunft für die nächsten Nächte zu bauen.

Am Mittwoch war das Thema „Grenzen überwinden“ angesagt. Als wir aufstanden, schnippelten wir uns fleißig Obst für unser Frühstück. Mit Milch und Hafer wurde über dem Feuer Porridge gekocht. Beim Ersten Löffel merkten wir gleich, dass er leicht angebrannt war. Nach dem Frühstück probierten wir immer in zweier-Teams den Niedrigseilgarten aus. Erst sehend und dann mit verbundenen Augen. Mit dieser ersten Klettererfahrung ging es dann richtig los auf den großen Kletter-Parcours. Ausgerüstet mit Klettergurten und Helmen überquerten wir auf verschiedenen „Brücken“ den Fluss, stiegen eine Birke, eine Leiter und eine Kletterwand hinauf. Es war sehr spannend und aufregend!

Zum Mittagessen grillten wir Nürnberger Würstchen.

Am Nachmittag hatten wir Freizeit. Wir durften Postkarten kaufen und verschicken. Wer wollte, konnte mit Tobi ein bisschen schnitzen. Der Beach-Volleyballplatz war auch sehr beliebt.

Beim Spiel „Kinder gegen Lehrer-Krokodile“ gewannen wir eine Packung Marshmallows. Abends pflückten wir Brennnessel und kochten daraus eine Brennnessel-Kartoffel-Suppe. Nach dem Essen machten wir Stockbrot und grillten die Marshmallows. Um halb zehn waren alle Kinder in ihren Betten.

Am Donnerstagmorgen weckten Tobi und Frau Schneider uns. Wir frühstückten und Götz und Daniel erklärten uns, wie Menschen früher und auch heutzutage noch für ihr Überleben sorgten. Das Motto des Tages war „Jäger und Sammler“. In kleinen Gruppen erklärte uns der Jagdexperte Daniel die verschiedenen Jagdmethoden. Es gab die Gruppen Pfeil und Bogen, Messerwerfen, Zwille und Blasrohr. Wir durften alles ausprobieren.

Dann war die zweite Hälfte der Klasse bei Daniel und wir wurden zu „Sammlern“. Götz zeigte uns, wie man aus gesammelten Brennnesselblättern und Gewürzen in der Pfanne Chips machen konnte.

In der letzten Nacht trauten sich fast die Hälfte der Kinder nur mit Schlafsack und Isomatte unter freiem Himmel zu schlafen. Natürlich war das viel aufregender als mit einem Dach über dem Kopf und so dauerte es bei einigen Kindern lang bis sie schliefen. Leider fing es bereits nach einer Stunde an, leicht zu regnen und so mussten doch alle in Zelten oder der Hütte schlafen.

Der Freitagmorgen begann, früher als die anderen Tage, bereits um 6 Uhr. Wir packten gleich beim Aufstehen Schlafsack und Isomatte ein. Wir frühstückten und füllten unsere Brotboxen mit Proviant für die Zugfahrt auf. Dann spülten wir unser Geschirr ab, gingen Zähne putzen und packten die Taschen fertig. Als unser Gepäck im Bus verstaut war, liefen wir über das ganze Camp und schauten, ob wir etwas vergessen hatten.

Wir verabschiedeten uns von Götz und Daniel. Dann trat die ganze Klasse über die Schwelle des Camps und jeder erinnerte sich an das, was er sich zu Beginn vorgenommen hatte.

Am Bahnhof warteten wir ein paar Minuten auf den Zug. Die Waldbahn fuhr uns wieder heraus aus der idyllischen Landschaft am Regen entlang nach Teisnach. Mit dem Bus ging es weiter nach Gotteszell. Von dort aus nach Plattling, wo wir wieder in den ICE stiegen. Mit 10 Minuten Verspätung kamen wir in Nürnberg an und verpassten leider die Regionalbahn nach Schwabach. Wir nahmen einfach die nächste. Unsere Eltern warteten schon am Bahnsteig und schlossen uns in die Arme.

Auch wenn uns die Woche gut gefallen hatten, freuten wir uns, wieder zuhause zu sein.